K.A.T.I.

Ihr Wegweiser in Kulturfragen

Kohltage locken mit Spezialitäten aus der Backstube

Von: Dr. Katrin Schäfer - Aug• 07•11

Dithmarschen im Herbst… das sind abgeerntete Felder, stürmische Tage an der Nordsee, überschwemmte Marschen, aber auch: Kohl. Und das in Mengen, die nur schwer vorstellbar sind.  Europas größtes geschlossenes Kohlanbaugebiet umfasst knapp 3000 Hektar; darauf werden nahezu 80 Millionen Kohlköpfe geerntet. Für jeden Einwohner Deutschlands also sozusagen ein eigener Kohlkopf.

Dithmarscher Weißkohl

Das allein ist natürlich schon Grund genug zu feiern, aber der Kohl – oft als Gemüse der kleinen Leute verschrien – ist ein vielseitiges und zudem gesundes Gemüse. Im feuchten, milden Küstenklima gedeiht er fast ohne Düngemittel; er ist äußerst kalorienarm, reich an Vitamin C und B sowie den Mineralstoffen Kalium, Kalzium und Eisen. Es gibt tausenderlei Rezepte, vom Sauerkraut über den Begleiter zu Fisch- oder Fleischgerichten oder solo als Mittelpunkt eines Gerichtes.

Auch in diesem Jahr, dem 25jährigen Jubiläum der Kohltage, nimmt daher die Dithmarscher Traditionsbäckerei „Kalle-Bäcker“ aus Marne wieder am vielfältigen Programm der Kohltage (20. bis 25. September 2011) teil, natürlich mit ausgesuchten Spezialitäten, die vom 1.9. bis zum 31.10. in allen 15 Filialen angeboten werden.

Kohlbrot vom Kalle-Bäcker

Mit dabei sind wie schon in den Vorjahren die begehrten Saisonartikel Kohlbrot und Kohlbrötchen mit ihrem hohen Anteil an Frischkohl sowie eine neue, bislang einzigartige Dithmarscher Delikatesse, der Krautstrudel. Die rustikale und deftige Strudelkomposition präsentiert in einem Blätterteigmantel eine Kohlfüllung aus Weißkohl, Brät nach Thüringer Art sowie Käse, fein abgeschmeckt mit Kalles eigener Kräuterrezeptur. Was die Kohl-Backwaren vom Kalle-Bäcker von anderen unterscheidet, ist die Verwendung von ausschließlich frischem Kohl und die ausgefeilten Rezepturen. Bei der traditionellen, handwerklichen Herstellung wird bewusst auf fertige Backmischungen, Zusatzstoffe oder Aromen verzichtet. Als Gärmittel werden nur die klassischen Hilfsmittel Hefe und Sauerteig eingesetzt.

Backwarenspezialität "Kohlbrot"

Am 20. September ist Kalle-Bäcker zunächst beim offiziellen Kohlanschnitt auf dem Hof Vollmert in Brunsbüttel präsent. In Anwesenheit von Landrat Dr. Jörn Klimant und Ministerpräsident Peter Harry Carstensen fällt hier der Startschuss für das herbstliche Fest zu Ehren des typisch norddeutschen Gemüses.

Nur einen Tag später, am 21.9., findet dann das traditionelle „Kohlbrotbacken für Jedermann“ direkt in der Backstube des Marner Hauptsitzes von Kalle-Bäcker statt. Ab 10 Uhr wird wieder gerührt, geknetet, gebacken und selbstverständlich auch verköstigt. Hier kann man erleben, wie sich „Backen mit Laib und Seele“ anfühlt.

Kalle-Bäcker ist während der Kohltage außerdem auf dem Marner Stadtfest (23. bis 25. September), dem „Bauernmarkt“ in Brunsbüttel mit Kunsthandwerkermarkt, Bühnenprogramm und der „längsten Kohltafel der Welt“ (21.9.) vertreten sowie schon zu Beginn des Monats auf dem Großmarkt Hamburg beim sechsten „Hamburger Food Market“ (3./4.9.), auf dem regionale, norddeutsche Erzeuger ihre Produkte präsentieren.

 

Termin: Mittwoch, 21.9.2011, 10 Uhr: Kohlbrotbacken für Jedermann bei „Kalle-Bäcker“ (Feldstraße 58a, 25709 Marne); Kostenbeitrag: 3,50 €; Anmeldung unter: Tel. 04851 / 9555-0

Weiterführende und ausführliche Information unter:

Kalle-Bäcker, Feldstraße 58a, 25709 Marne, Tel. 04851 / 9555-0, Fax. 04851 / 9555-20, info@kalle-baecker.de; http://www.kalle-baecker.de; http://www.facebook.com/pages/Kalle-Backer/142207255808199

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Haus Peters 1991-2011

Von: Dr. Katrin Schäfer - Aug• 02•11

20 Jahre „Haus Peters“ in Tetenbüll – eine Kulturstätte, die Regionalgeschichte und überregionale Kunst vereinigt. Seit 1991 fanden über 70 Ausstellungen statt und über 220000 Besucher konnten gezählt werden. Anlässlich des Jubiläums werden nun Beispiele aus 20 Jahren Kulturarbeit gezeigt – ein Querschnitt durch Kunst, Kultur und Geschichte.

Historischer Kaufmannsladen

Ursprünglich lebte hier die Familie Tauchmann-Peters (1765-1987), die zunächst eine Tischlerei betrieb, später dann eine Gewürzkrämerei und Hökerei. Der Warenhandel wurde stetig ausgebaut, das Sortiment erweitert und bis 1923 blühte hier das Kolonialwarengeschäft.
Der historische, biedermeierliche Kaufmannsladen ist bis heute beinahe originalgetreu erhalten geblieben und lädt auch heute noch zum Kauf ausgewählter, schöner Dinge ein.

Kaufmannsladen

Zu verdanken ist dies dem Engagement der Gemeinde Tetenbüll mit ihren Bürgermeistern Matthias Brodersen und Henning Möller, die das heute denkmalgeschützte Gebäude samt seiner Einrichtung 1989 erwarb. Am 3.11.1991 wurde dann der Förderverein Haus Peters e. V. in Tetenbüll unter dem Vorsitz von Kathrin Schumann (bis 1999) gegründet und das kleine Museum öffnete seine Türen mit der heute fast schon legendären Teddy-Bären-Ausstellung „Teddy Tedt und seine Freunde“.
1999 übernahm die Historikern Brigitta Seidel die Leitung. Im Rahmen des Projektes „Dörflicher Warenhandel“ entstanden beispielsweise drei Ausstellungen zum Thema Landhökerei, Kolonialwaren und Markenwaren.

Landhökerei

Alte Gerätschaften

Aber auch andere kulturhistorische Themen wurden in Ausstellungen und Publikationen gewürdigt (u.a. Trinkwasserversorgung Eiderstedt oder das Backbuch von Luise Peters).

Hier wurde gebacken

Das Haus Peters ist mehr als ein „Heimatmuseum“, obwohl es natürlich auch diesem Anspruch gerecht wird. Kaufmannsladen und Wohn- und Schlafräume sind im Originalzustand erhalten und vermitteln einen Einblick in die Lebensweise der ländlichen Bevölkerung von 1800 bis 1900.
Aber auch die Kunst kommt nicht zu kurz; einmal im Jahr ist ein Künstler aus der Gruppe der „Norddeutschen Realisten“ zu Gast (z.B. Nikolaus Störtenbecker, Ulf Petermann oder Brigitta Borchert), aber auch Chagall und Otmar Alt wurden schon gezeigt.
Einem Künstler aber ist sogar ein eigener Raum gewidmet; im Giebelzimmer erwartet den Besucher eine besondere Dauerausstellung: Hier wird seit 1997 Horst Janssens Bilderzyklus „Eiderlandschaften“, der während seiner Zeit im benachbarten Witzwort entstanden ist, präsentiert.

Horst Janssen: Selbstporträt, 1970

Und eine weitere Attraktion gibt es rund um das Haus zu bestaunen: den liebevoll angelegten Bauerngarten mit seiner Rosenvielfalt, der im Sommer zum Verweilen und zu Veranstaltungen einlädt.

Garten Haus Peters

Ausstellung:„20 Jahre Haus Peters – 1991 bis 2011“. Bis 6.11.2011.
Haus Peters • 25882 Tetenbüll
Dörpstraat 16 • Dorfmitte, gegen-über der Kirche St. Anna,
Tel. 04862/681
Dienstag bis Sonntag: 11-18 Uhr; ab 1. Oktober: 14 – 18 Uhr.
Eintritt frei.

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Die Zaubermühle und andere komische Figuren

Von: Dr. Katrin Schäfer - Jul• 25•11

In eine Welt des Zaubers, der Fabel und des Märchens entführt die Sommerausstellung des Tönninger Biohotels Miramar. Meike Teichmann (*1980) aus Hamburg präsentiert unter dem Titel “Die Zaubermühle und andere komische Figuren” Illustrationen zu Büchern, Gedichten und Geschichten sowie freie Grafiken.

Meike Teichmann arbeitet seit 2008 freiberuflich als Illustratorin. Sie hat Illustration/Illustrationsdesign an der „Bildkunst Akademie Hamburg“ und der Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Hamburg, studiert.

Meike Teichmann

Das in der Ausstellung präsentierte Buch “Die Zaubermühle oder Wie das Salz in die Nordsee kam”, das in Hoch- und Plattdeutsch vorliegt, ist sowohl Diplomarbeit als auch erste Buchveröffentlichung der Künstlerin und wurde zum plattdeutschen Buch des Jahres 2010 gewählt. Mit phantasievollen, geradezu zauberhaften Bildern hat Teichmann das friesische Märchen der Autorin Linde Knoch um die Wunderkraft einer alten Mühle umgesetzt. 13 dieser Illustrationen zeigt sie nun im Biohotel.

Illustration aus der "Zaubermühle"

Ergänzt wird die Präsentation durch verschiedene Arbeiten zu Fabeln und Sagen aus aller Welt, Gedichtillustrationen, freie Arbeiten und Schwedenhäuser zur Kinderbuchautorin Astrid Lindgren sowie Bilder zum zweiten Kinderbuch der Künstlerin “Passt das?”, das die Reise eines kleinen Pinguins zu seiner Familie erzählt.
Meike Teichmann hat ihren eigenen Stil gefunden; unverwechselbar, humorvoll, realistisch, aber doch so weit überzeichnet, dass die Figuren und Landschaften einen liebenswerten Charakter erhalten, der Kinder ganz eindeutig anspricht. Aber gerade weil ihre Bilder auch mit einem kleinen Augenzwinkern gemalt sind, wendet sich die Künstlerin damit ebenso an junggebliebene Erwachsene.
Die Illustratorin, deren Bilder eine heitere Leichtigkeit ausstrahlen, arbeitet konzentriert an Bildkomposition und Farbzusammenstellung; gerade die Umsetzung des vorgegebenen Textes erfordert viel Einfühlungsvermögen in die Intention des jeweiligen Autors.

"Friesenjunge" von Meike Teichmann

Natürlich beherrscht die Grafikerin und Illustratorin auch die digitalen Techniken; aber am liebsten arbeitet sie analog, also traditionell mit Papier, Stiften, Pinsel und Farbe, gerne in Collagentechnik und Acryl. Die ausgestellten Werke entstanden z.B. ausschließlich in Acryltechnik.

Meike Teichmann möchte sich als junge Künstlerin mit der Ausstellung nicht nur einem breiteren Publikum vorstellen, sondern die Betrachter einladen zu einer Reise in eine Welt, in der das Wünschen noch geholfen hat.

Ausstellungsdauer: 13.8.2011 – 25.9.2011
Eröffnung: 13.8., 17 Uhr; die Künstlerin ist anwesend und präsentiert eine kleine Lesung aus dem Buch.
Öffnungszeiten: tägl. 8.00 Uhr bis 23.00 Uhr.

Biohotel Miramar, Westerstr. 21, 25832 Tönning, Tel.: 04861-9090,
http://www.biohotel-miramar.de

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Heidefalter – ein Kunstprojekt

Von: Dr. Katrin Schäfer - Jul• 21•11

Ein Gemeinschaftsprojekt von B. Lothar Frieling und Günter Nommsen sucht Sponsoren!

Die Heidefalter sind das erste offizielle Gemeinschaftsprojekt der beiden Künstler B. Lothar Frieling und Günter Nommsen, obwohl sie bereits seit 1997 immer wieder zusammenarbeiten. Frieling ist sozusagen der künstlerische Ziehvater seines jüngeren Kollegen. Nommsen, ursprünglich Mechaniker, half ihm anfangs nur bei Schweißarbeiten, ist aber mittlerweile als eigenständiger Künstler tätig. Beide Künstler haben schon – unabhängig voneinander – Schmetterlinge als Kunstobjekte gefertigt.

Nach einer längeren Phase der Ideenfindung und Diskussionen in und mit der Öffentlichkeit wollen die beiden Künstler nun das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Heide e.V. umsetzen.

Das Ensemble „Heidefalter“, das am Ostpool (vor dem Heider Wasserturm) seinen Aufstellungsort finden soll, setzt sich aus drei Einzelobjekten zusammen. Es handelt sich um schmetterlingsartige Fantasieinsekten, die aus Metall, Acrylglas und Keramik gefertigt werden.

Skizze von B. Lothar Frieling: mögliche Platzierung der Heidefalter

Die Installation wird sich ca. 4,50 m über den Wasserspiegel erheben. Sie ist jedoch jederzeit wieder abbaubar, weil sie keine feste Verankerung mit dem Boden erhält, sondern auf einem Fundament aus ausgegossenen LKW-Reifen stehen wird.

Die Dominanz des Wasserturms, der zu Recht als Wahrzeichen der Stadt Heide gilt, soll durch das Zierliche der Falter herausgestrichen werden. Historische Architektur und moderne Kunst sollen eine Unität werden – räumlich zwar getrennt, aber optisch von Jedem zusammenführbar.

Schmetterlinge oder Falter wurden deshalb als Motiv für die Skulpturen ausgewählt, weil sie in unserem Kulturkreis positiv besetzt sind. Selbst in der Verfremdung bleibt das Filigrane und Verspielte, das diese Insekten kennzeichnet, erhalten. Durch die extreme Überzeichnung der Beine wird deutlich, dass auch andere Insekten für die Idee Pate standen. Man kann dabei zum Beispiel den Vergleich ziehen zu den überdimensionalen Spinnenskulpturen (die „Maman“) der französisch-amerikanischen Künstlerin Louise Bourgeoise.

Modelentwurf für einen Heidefalter

Der zarte Schmetterling ist allerdings durchaus mehrdeutig. Allein seine Metamorphose von der hässlichen Raupe zum anmutigen, zerbrechlichen Falter ist Symbolik genug. Oder man denke an den Schmetterlingseffekt aus der Chaosforschung, der besagt, dass selbst kleinste Ereignisse unvorhersehbare Folgen haben können.

Schließlich darf man dieses Fantasieinsekt auch als Mahnung sehen: es setzt den Insekten, deren Lebensraum wir täglich mehr beschränken, ein Denkmal und erinnert daran, dass es andererseits robuste Insektenarten sein werden, die vermutlich die Menschheit überleben werden.

Für das Projekt werden noch Sponsoren gesucht! Eine ausführliche Projektbeschreibung mit Informationen für die zukünftigen Sponsoren kann hier als Datei heruntergeladen werden: Heidefalter Projektbeschreibung

Bei Interesse oder Fragen wenden Sie sich bitte direkt an mich!


Über die Künstler:

B. Lothar Frieling, Bildhauer, Maler

B. Lothar Frieling wurde 1945 geboren; seit 1969 ist er als freischaffender Künstler tätig. Nach verschiedenen Stationen in Schleswig-Holstein und dem Rest der Welt lebt er heute in Lohe-Rickelshof bei Heide (Dithmarschen).
Er ist nicht nur Bildhauer, sondern ein ebenso hintersinniger wie virtuoser Maler und Zeichner. Gemeinsam ist allen Kunstwerken von B. Lothar Frieling, dass sie stets mehrdeutig zu verstehen sind und dass der Künstler mit ihnen eingefahrene Sehgewohnheiten der Betrachter mit einer Spur von Ironie aufbrechen will.
Bereits 1986 hatte der Künstler mit seiner spektakulären Kunstaktion in Schleswig „Die Würfel sind gefallen“ versucht, eindringlich zu veranschaulichen, dass die Menschheit in ihrer Hybris unseren Planeten schon nah an den Abgrund gebracht hat.
Im Schleswig-Holsteinischen Nordfriesland hat er seit 1989 seine sogenannten „Duftmarken“ hinterlassen; wer immer aber Duftmarken hinterlegt, der will damit ein deutliches Zeichen setzen. 19 solcher Zeichen in Form von Skulpturen und Plastiken hat Frieling dort gezielt platziert – als Aufforderung für den Betrachter, sich nicht nur mit dem Kunstwerk allein, sondern sich auch mit dessen Umgebung – und in letzter Konsequenz auch mit der eigenen Person – auseinanderzusetzen.

Günter Nommsen, Bildhauer

Günter Nommsen (* 1961) stellt seit 2005 regelmäßig in Einzel- und Gruppenausstellungen aus. Er lebt und arbeitet, auch kunsthandwerklich, in Kating/Nordfriesland.
Er bevorzugt als Arbeitsmaterial vor allem Metall; Metall in den unterschiedlichsten Legierungen und den unterschiedlichsten Stufen des „Verfalls“ – also von neu bis alt.
Gerne kombiniert er seine Objekte mit Materialien wie Holz, Leder oder Stein. Dabei ist er durchaus nicht festgelegt auf perfekt geformte Grundelemente, sondern es sind vor allem die zufälligen Funde, die ihn faszinieren und inspirieren: Metallschrott, Bruchstücke von Steinen, Glasscherben, Reste von Materialien, die für den normalen Betrachter nichtssagend sind.
Günter Nommsen geht dabei nicht den Weg „erst die Idee, dann das Material“, sondern er lässt sich leiten durch die Form, die Größe, die haptische und optische Qualität seiner Materialien. Seine Stärke liegt also vor allem in seiner Spontaneität und Flexibilität.
Und die Ergebnisse, nämlich die Skulpturen, Objekte und Collagen, verlangen dafür beim Betrachter Ähnliches: nämlich das Denken einfach mal zur Seite zu schieben und sich unvoreingenommen auf etwas einzulassen, was auf den ersten Blick vielleicht befremdlich wirkt, auf den zweiten Blick aber oft Überraschendes offenbart.

 

 

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„Herrenhaus Hoyerswort“ – Museum, Cafe, Keramik

Von: Dr. Katrin Schäfer - Jul• 04•11

Das Herrenhaus Hoyerswort  liegt im Herzen von Eiderstedt in der Nähe von Oldenswort. Liebevoll als „Schloss“ bezeichnet, konnte das kulturelle Potential dieses architektonischen Kleinods, das 1594 vom Staller Caspar Hoyer erbaut wurde und seit 1771 im Besitz der Familie Hamkens war, nur unzureichend ausgeschöpft werden.

Schloss Hoyerswort

Schloss Hoyerswort

Ende 2010 bekam das denkmalgeschützte Kulturdenkmal nun einen neuen Besitzer. Alfred Jordy, der zuletzt mit seiner Frau die Marschentöpferei auf Sylt betrieb, möchte Hoyerswort aus seinem kulturellen Dornröschenschlaf erwecken. Ziel ist es, Hoyerswort zu einem touristischen Anziehungspunkt für ein überregionales Publikum zu machen.

Rückseite des Herrenhauses

Rückseite des Herrenhauses

Bereits 2009 hatte sich Jordy in das Anwesen verliebt, ausschlaggebend für den Kauf war dann aber die Trennung von seiner Frau und der Verkauf seines Sylter Hauses. Es war Zeit für einen Neubeginn. Erworben hat er das Herrenhaus zusammen mit vielen historischen Möbeln, einer Bibliothek, dem umgebenden „Schlossgarten“ mit dem Wassergraben, Weideland und dem reetgedeckten Haubarg von 1704 sowie 16 Mutterschafen, einigen Ziegen und Hänge-bauchschweinen der Vorbesitzer. Hier trifft sozusagen herrschaftliches Ambiente auf rustikales Landleben.
An Pfingsten konnte das Anwesen nun neu eröffnet werden und steht ab sofort Besuchern offen.
Natürlich will der neue Hausherr auf Hoyerswort nicht nur wohnen, sondern auch seinen Be-ruf ausüben und hat deshalb dort auch seine Töpferwerkstatt eingerichtet. Der Schwerpunkt seiner kunsthandwerklichen Tätigkeit liegt in der Herstellung handbemalter Wandfliesen nach klassischer holländischer Tradition – einzigartig in der Region – sowie der Fertigung von Garten- und Dekorationskeramik. Der repräsentative Eingangsbereich mit dem herrschaftlichen Portal wurde dazu in einen Laden verwandelt.

Fliesen aus der Marschentöpferei

 

Gleich nebenan können die Gäste in einem kleinen Cafe mit ca. 20 Sitzplätzen die Renaissance-Atmosphäre bei hausgebackenen Torten- und Kuchenspezialitäten und einer exquisiten Kaffee- und Teeauswahl genießen.

Cafe

Cafe - Innenansicht

Im Garten – mit Blick auf Schloss, Haubarg, Garten und „Schlossgraben“ – können weitere Gäste bewirtet werden.

Außencafe

Cafe - vor dem Herrenhaus

Im ersten Stock – dem Museumsteil – kann man der Historie nachspüren, die nicht nur die wechselhafte Geschichte von Hoyerswort mit seinen Sagen und Legenden (z.B. “Vom Teufel und der Tänzerin”) und seinen Bewohnern erzählt (Caspar Hoyer, Anna Ovena Hoyers), sondern auch die Regionalgeschichte Eiderstedts beleuchtet. Schließlich siegten in unmittelbarer Nähe im Jahr 1252 die Friesen über die Dänen und 1713 wurde auf Hoyerswort die Kapitulation der schwedischen Truppen besiegelt. Auf Nachfrage führt übrigens Alfred Jordy persönlich durch das Herrenhaus.

Museum im 1. Stock

 

Blutfleck: Teufel und die Tänzerin

Blutfleck aus der Legende vom "Teufel und der Tänzerin"

Natürlich gibt es immer noch viel zu tun rund um das Anwesen; so liegen z.B. für den als Stall genutzten Haubarg Pläne zum Aus- und Umbau in ein Restaurant vor. Auch ein Investor hat sein Interesse bereits signalisiert.

Erste Schritte, um das Kleinod touristisch zu erschließen, sind aber nun gemacht: vier Ferienwohnungen versprechen auch weiterhin “Urlaub auf dem Land(sitz)“  und die Kombination aus Töpferei mit Laden und Cafe in historischem Ambiente ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Dekorationskeramik

„Herrenhaus Hoyerswort“ – Museum, Cafe, Keramik.

Marschentöpferei Jordy GmbH, Hoyerswort, 25870 Oldenswort, Tel.: 015120469177;
http://www.hoyerswort.de
Öffnungszeiten:
April – Oktober: Di. – Sa.: 11-18 Uhr.

Anreise: B5 Abfahrt Oldenswort; nach der Bahnhaltestelle Harblek Richtung Kotzenbüll; gleich nach der Abzweigung rechts in die Einfahrt nach Hoyerswort (hinter zahlreichen Bäumen verborgen).

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Husum – mal in Schwarz und Weiß

Von: Dr. Katrin Schäfer - Jun• 28•11

Der Husumer Fotoclub „Blende 13“ formierte sich im Jahr 2001. Eine Gruppe Fotobegeisterter wollte ihrem Hobby gemeinsam nachgehen, die „Jagd“ nach dem perfekten Motiv sozusagen im „Rudel“ antreten. Der Name – „Blende 13“ wurde dabei noch unter dem Eindruck der analogen Fotografie geprägt, denn dort gibt es eine Blendenzahl von 13 nicht; dies wird erst im Zeitalter der Digitalfotografie möglich und bezeichnet heute den Blendenbereich, mit der die sog. Schärfentiefe beginnt.
Zum 10jährigen Jubiläum zeigt die Gruppe nun vom 11. Bis 21. Juli ihr 11. Ausstellung, und zwar, wie schon einige Male zuvor, erneut im „Speicher Husum“.

Inzwischen hat sich ein fester Mitgliederstamm etabliert, die sich nicht nur einmal im Monat im „Speicher Husum“ zum Erfahrungsaustausch, zur Bildkritik und zur Vorbereitung von Ausstellungen trifft, sondern auch gemeinsame Foto-Exkursionen und Ausflüge unternimmt.
Die aktuell aktiven Mitglieder sind: Holger Hansen, Heinz Ihmann, Christian Jürgensen, Erika Maibaum, Helga Martens, Anna-Maria Rufin und Katrin Schäfer.

Blende13 Gruppenbild

Gruppenbild Blende13


Seit 2003 findet jährlich mindestens eine Ausstellung statt, die meist unter einem bestimmten Motto steht; für die aktuelle Ausstellung wurde das Thema „Husum mal in Schwarz-Weiß!“ gewählt und zeigt, wie der Titel verrät, ausschließlich Schwarz-Weiß-Fotografien. Im digitalen Zeitalter wird die klassische s/w-Fotografie immer mehr vernachlässigt – zu Unrecht, denn sie erlaubt kontrastreiche Aufnahmen, die sich voll auf Motiv und Lichtverhältnisse konzentrieren, ohne durch Farbspiele abzulenken.

Blende13: Storm

Blende13: Theodor Storm vor dem Stormhaus, Wasserreihe

 

Husum, die „schwarz-weiße“ Stadt am Meer, stand im Mittelpunkt der Motivsuche. Die Ergebnisse zeigen sich vielschichtig: Altbekanntes, Vertrautes und typisch „Touristisches“ findet sich ebenso wie geheimnisvolle, rätselhafte Ecken, Luftaufnahmen, Storm in verschiedenen Ansichten, ungewohnte Perspektiven und Unscheinbares, das in der Detailsicht plötzlich überraschend wirkt. Selbst Ur-Husumer dürften von so manchem Foto überrascht sein.

Blende13 - Wasserturm mit Krokus

Blende13: Blick auf Krokusblüten und Wasserturm im Schlosspark

 

Was die „Blende 13“ von anderen Fotoclubs unterscheidet, ist, dass sie sich ausschließlich als Gruppe präsentiert: die Ausstellung wird als Ganzes verstanden, als eine Einheit; es geht nicht um die Befriedigung persönlicher Eitelkeiten, sondern um das Konzept. Darum werden die Fotos weder betitelt noch mit dem Namen des jeweiligen Fotografen versehen. Der Besucher soll das einzelne Bild stets im Kontext der gesamten Ausstellung betrachten und genießen können.

Speicher Husum e.V., Hafenstr. 17, 25813 Husum
11. Juli bis 21. Juli
Mo.-Fr.: 14-18 Uhr, Sa./So.: 12-18 Uhr
Eintritt frei.
http://www.fotoclub-blende13.de
http://www.speicher-husum.de

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Welterbe – Natur vom Feinsten

Von: Dr. Katrin Schäfer - Jun• 27•11

Vom 29. April bis 1. Mai 2011 fand das vierte Foto-Festival Nationalpark Wattenmeer mit Vorträgen, Workshops und einem Fotowettbewerb in Husum, dem Tor zum Wattenmeer, statt.
Die besten Fotografien aus dem ausgeschriebenen Wettbewerb sowie dem Leica-Akademie-Workshop „Der junge Blick“ zeigt nun seit dem 11. Juni das Tönninger Biohotel Miramar. Die Ergebnisse dieses vielbeachteten Wettbewerbs und des Leica-Workshops können sich im wahrsten Sinn des Wortes sehen lassen.
Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer ist eines der letzten großen Wildnisgebiete in Europa und wurde 2009 zusammen mit dem Wattenmeer vor der  niedersächsischen und der niederländischen Küste in die UNESCO-Liste der Weltnaturerbestätte aufgenommen.
Aufgrund seiner einzigartigen Natur, die vom täglichen Spiel von Ebbe und Flut geformt ist, ist das Wattenmeer natürlich ein Eldorado für Fotofreunde. Das Festival lud deshalb auch in diesem Jahr wieder zu einem Fotowettbewerb ein, der thematisch passend das Weltnaturerbe Wattenmeer als Ausschreibungsmotto hatte.
Gesucht wurden die schönsten, stimmungsvollen und aussagekräftigsten Fotos, die die Einmaligkeit dieses Lebensraumes wiedergeben. Gefragt war dabei vor allem die individuelle Sichtweise auf das Weltnaturerbe. Die Teilnehmer sollten die Vielfältigkeit dieser Landschaft entdecken und deren Wildnis, Schönheit, Tier- und Pflanzenwelt mit all ihren verborgenen Details fotografisch festhalten.
Die vier Siegerbilder werden in der Ausstellung natürlich besonders gewürdigt. Den ersten Platz belegt Athanasios Iatropoulos (Husum) mit dem Bild „Der richtige Augenblick“:

Siegerbild von Athanasios Iatropoulos

Siegerbild von Athanasios Iatropoulos

Auf Platz 2 landete „heaven can wait“ von Carmen Spitznagel aus Sandberg:

Carmen Spitznagel

2. Platz: Carmen Spitznagel

Das Porträt eines jungen Säbelschnablers brachte Christof Wermter (Oberhausen) den 3. Platz; und mit einem Dünenbild schaffte es Ingo Lau aus Schleswig auf den vierten Platz. Insgesamt werden 14 außergewöhnlich gelungene und stimmungsvolle Aufnahmen gezeigt.
Parallel zum Festival fand auch der Fotoworkshop „Der junge Blick“, der in Zusammenarbeit mit der Leica-Akademie organisiert wurde, statt. Schüler dreier Schulen (Nordsee-Gymnasium-Büsum; Theodor Storm Schule, Husum; Hermann-Tast-Schule, Husum) nahmen daran teil. Auch hier wurden 13 bemerkenswerte – und den Aufnahmen der anderen Fotografen durchaus ebenbürtige – Arbeiten prämiert und ebenfalls in diese Ausstellung mit aufgenommen.

Anna-Christin-Busch

Anna-Christin Busch - Leica-Workshop

Die Ausstellung im Biohotel Miramar läuft bis 24. Juli; danach wird sie in der VHS Husum gezeigt und wandert ab 28.8. (bis 9.10.) nach Dithmarschen ins Haus des Kurgastes in Friedrichskoog und bereichert dort das Programm des „Kunstgriffs Dithmarschen“.
Die Siegerbilder können auch auf der Website http://www.foto-festival-nationalpark-wattenmeer.de unter „Fotowettbewerb“ aufgerufen werden.

Ausstellungsdauer: 11.6. – 24.7.2011
Öffnungszeiten: tägl. 8.00 Uhr bis 23.00 Uhr.

Biohotel Miramar, Westerstr. 21, 25832 Tönning, Tel.: 04861-9090,
http://www.biohotel-miramar.de

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Watt für Entdecker

Von: Dr. Katrin Schäfer - Jun• 24•11

Kann man mit Seenadeln stricken? Was macht der Seehase zu Ostern?  Warum sind Schollen platt? Wie kann ein Seestern ohne Kopf geradeaus gehen? Wozu braucht der Wattwurm einen Kopf und was ist überhaupt das Watt?
Rätselhafte Fragen, die nicht nur den kleinen Kalle umtreiben, der im Buch „Watt für Entdecker“ zusammen mit dem Seestern Asterias auf eine spannende Entdeckungsreise durch das Wattenmeer entführt wird.

Buchcover Watt für Entdecker

Buchcover

 

Der neue Band des Verlages, der für Kinder ab 6 Jahren konzipiert ist und Erzählabenteuer, witzige Illustrationen, dokumentarische Fotografien und einen unterhaltsamen, aber nicht minder lehrreichen Sachbuchteil miteinander verbindet, sieht sich quasi als Ergänzung zum Erfolgsbuch “Weltnaturerbe Wattenmeer”. Ute Wilhelmsen ist auch diesmal wieder federführende Autorin und Martin Stock hat erneut eine Auswahl seiner „Wattenmeerzwerge“ beigesteuert. Ergänzt wird dieses bezaubernde Buch – das im Übrigen nicht nur Kinder begeistern und mit viel Wissenswertem überzeugen wird! – von der Illustratorin Susanne Wild und dem ebenfalls renommierten Unterwasser-Fotografen Dirk Schories.
Im ersten Buchteil reist Kalle – geschrumpft auf die Größe eines Seesterns – durch die Welt der Nordsee-Bewohner und lernt so seltsame Gestalten wie Seenadeln, Rennschnecken oder Seemäusen kennen und findet Merkwürdigkeiten wie Nixentäschchen, Seestachelbeeren und Mini-Surfbretter.
Im zweiten Teil werden dann alle Lebensformen, denen die beiden begegnet sind, mit beeindruckenden Fotos und liebenswürdigen Illustrationen erklärt. In kurzen, aber treffenden und kompetenten Sätzen werden die Besonderheiten der Fauna dieses außergewöhnlichen Naturraumes Kindern nahegebracht. Sie werden dabei selbst angeleitet, kleine Entdecker zu werden und Fragen zu stellen – Fragen, die man sich als Erwachsener nicht mehr zu stellen traut.

Geschickt wurden die beiden Teile – Abenteuer-Geschichte und Sachbuch – miteinander verwoben: zur besseren Orientierung führt nämlich der  „Fragenwurm“ durch das Buch. Immer wenn auf Kalles Entdeckungsreise ein neues Geschöpf des Meeres auftaucht, dann meldet sich der Fragenwurm am Buchrand und verweist auf die jeweils erläuternde Textpassage, natürlich mit entsprechender Seitenzahl. Wer mag, kann also querlesen und hin- und herspringen. So wird auch das Lesen selbst zu einem unterhaltsamen Abenteuer und Kinder werden behutsam an diesen sensiblen Lebensraum herangeführt, ohne dass das Buch irgendwie belehrend wirkt.

Blick ins Buch

Blick ins Buch

 

Das Wattenmeer ist viel mehr „als ein Haufen Klackermatsch mit Würmern drin“, schließlich hat es im 2009 sozusagen die „Goldmedaille bei der Naturolympiade, den Nobelpreis der Natur“ erhalten und wurde in die UNESCO-Liste der Weltnaturerbestätte aufgenommen.
Ein Buch nicht nur für kleine Entdecker, sondern alle, die das Wattenmeer lieben und schon immer mal davon geträumt haben, selbst durch diese faszinierende Wasserwelt zu reisen; wenn auch nur in der Phantasie.

Watt für Entdecker.  Texte: Wilhelmsen, Ute; Illustrationen: Wild, Susanne; Fotografien: Stock, Martin / Dirk Schories. Wachholtz-Verlag, Neumünster 2011. ISBN: 3 529 05351 1; 14,80 €.

Über die Autoren:

Ute Wilhelmsen ist Biologin und promovierte über die Überlebenskünstlers des Wattes, die Strandschnecken. Sie arbeitete als Wissenschaftsjournalistin unter anderem für GEO, die FAZ und den NDR. Zurzeit leitet sie die Text- und Bildredaktion beim Forschungszentrum DESY in Hamburg.

Susanne Wild studierte in Braunschweig und Kiel Grafik Design und lebt heute, nach mehrjähriger Selbständigkeit in Berlin, in Hamburg. Dort erzählt sie Geschichten in Bildern für Zeitschriften- und Buchverlage.

Martin Stock ist langjähriger Kenner des Wattenmeeres und leidenschaftlicher Fotograf.
Als promovierter Biologe arbeitete er in die Nationalparkverwaltung für das Schleswig-Holsteinische Wattenmeer. Mit seinen fotografischen Arbeiten war er schon in zahlreichen Ausstellungen zu sehen.

Dirk Schories ist promovierter Meeresbiologe und Forschungstaucher; derzeit ist er als Dozent an der Universidad Austral de Chile tätig. Neben seinen Forschungsarbeiten fasziniert ihn seit fast 20 Jahren die Unterwasser-Fotografie; auch die Unterwasserwelt der Nord- und Ostsee hat er in verschiedenen Projekten erforscht und fotografiert.

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Das Biorestaurant “Alte Schule”

Von: Dr. Katrin Schäfer - Jun• 24•11

Das Biohotel Miramar auf der Halbinsel Eiderstedt liegt nur wenige Schritte vom historischen Tönninger Marktplatz und dem idyllischen Hafen entfernt. Das Gebäude, das eine lange und spannende Geschichte hat, wurde vor über 10 Jahren von Uwe Peters, der auch heute noch der Direktor ist, modernisiert und zu einem Hotel mit besonderem Flair ausgebaut, das norddeutsche Tradition mit einem beinahe mediterranen Ambiente verbindet.

Küchenteam "Alte Schule"

 

Seit Frühjahr dieses Jahres hat es zudem als einziges Hotel in Schleswig-Holstein die Bio-Zertifizierung. Ein Plus für die Gäste, denn auch das angeschlossene Restaurant, das viele noch unter dem Namen „Windrose“ kennen, präsentiert sich nun als Restaurant „Alte Schule“ und beschreitet auch kulinarisch mit dem Küchenchef Thomas Warnsholdt neue Wege. Sein Motto: bewährte Rezepte neu interpretieren und mit Achtsamkeit und Leidenschaft zubereiten – also im wahrsten Sinn nach den Regeln der „alten Schule“.
Apropos „Schule“: geplant sind in Zukunft auch kleine Kochseminare, die kompetent und unterhaltsam in die Bio-Vollwertkochkunst einführen oder auch mal Betroffenen zeigen, wie man gluten- oder laktosefreie Köstlichkeiten selbst zaubern kann.

Küchenchef Thomas Warnsholdt

 

Warnsholdt ist, wie er selbst sagt, ein Koch mit Leib und Seele. Es werden ausschließlich kontrolliert biologische Produkte verwendet und zudem auf regionale und saisonale Angebote von einheimischen Erzeugern und Lieferanten geachtet. Der konsequente Verzicht auf Geschmacksverstärker wie Glutamat oder Hefeextrakt zeigt, dass hier auf hohem, ökologischen Niveau gekocht wird. Geschmacklich wird das Essen abgerundet mit frischen Kräutern oder exklusiven Biogewürze (z.B. Sonnentor).

Die Speisekarte wird in regelmäßigen Abständen neu aufgelegt, um dem saisonalen Anspruch gerecht zu werden. Die Karte ist zudem erfreulich übersichtlich – ein untrüglicher Hinweis auf frische Zubereitung – und überzeugt mit seiner kleinen, aber feinen Auswahl, die Fisch- und Fleischliebhaber genauso anspricht wie Vegetarier und die kleinen Biogäste.
Ganz aktuell ist die Zusatzkarte „Tolle Knolle“; wie der Name vermuten lässt, dreht sich in den Gerichten alles um die Kartoffel und ihren vielfältigen und – so viel sei verraten – oftmals überraschenden Einsatz in der Küche.

Bereits der kulinarische Gruß aus der Küche mit selbstgebackenem Brot, der jedes Essen einleitet, macht Lust auf mehr wie zum Beispiel klassische Gerichte wie „Wiener Schnitzel vom Kalb“, Lammkeule oder Fisch frisch vom Kutter, raffinierte Kreationen wie Tetenbüller Schafskäse im Pumpernickelmantel oder Haferflocken-Küchlein mit Gemüsejulienne und „Schutzengel-Gewürzblütenbutter-Kartoffeln“.

Tetenbüller Schafskäse im Pumpernickelmantel (Foto: Mike Hofstetter)

 

Die Präsentation der Speisen steht dabei einem Sterne-Restaurants ins Nichts nach; und so gehen Optik und Geschmack eine perfekte und harmonische Verbindung ein. Dem Motto von Küchenchef Thomas Warnsholdt wird also tatsächlich entsprochen: „Wenn wir eine Mahlzeit zubereiten, sei es für uns alleine, für die Familie, Freunde oder für Sie, liebe Gäste, dann nehmen wir uns die Zeit und widmen uns diesem Tun. Kochen wird so für uns zu einer meditativen Handlung und diese innere Haltung wird auch im Essen zu spüren sein.”

Dessert

Dessertteller (Foto: Mike Hofstetter)

Biohotel Miramar und Biorestaurant „Alte Schule“, Westerstr. 21, 25832 Tönning, Tel.: 04861-9090
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Copyright Fotos: Mike Hofstetter (Food-Fotografien); Biohotel Miramar (Küchenteam-Fotos)
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